Samstag, 7. Januar 2006
gar kein mozart
kulturchronist, 16:38h
Das Stuttgarter Kammerorchester spielt zum Auftakt des Mozartjahres: Bach und nur Bach - Rezension für die Stuttgarter Zeitung (veröffentlicht heute)
War es eine bewusste Pointe oder den Sachzwängen geschuldet, dass das Stuttgarter Kammerorchester zum Jahreswechsel zwei reine Bach-Konzerte gab? Für diejenigen, die angesichts des Mozart-Geburtstagsrummels schon jetzt einen gewissen Überdruss verspüren, waren die Brandenburgischen Konzerte, die das Ensemble am Dreikönigstag im Mozartsaal musizierte, wie ein frischer Wind.
Dass man dabei das erste der „Concerts avec plusieurs instruments“ wegließ, fällt nicht ins Gewicht, da Johann Sebastian Bach die Werke ohnehin nicht als geschlossenen Zyklus komponierte. Auch als Fünferpackung zeigen die Brandenburgischen Konzerte, wie meisterhaft Bach mit den Möglichkeiten wechselnder Instrumentalkombinationen spielte – und wie viel Spaß es macht, einem guten Ensemble bei deren Ausführung zuzuhören.
Konzertmeister Benjamin Hudson brauchte sich nicht als Chef hervorzutun. Das Ensemble funktioniert in dieser Besetzung auch ohne Dirigenten reibungslos, die hinzugebetenen Solisten fügen sich nahtlos ein. Dass man den vorzüglichen Flötistinnen Gaby Pas-van Riet und Christina Singer auch das 4. Brandenburgische Konzert anvertraute, das bei Blockflöten besser aufgehoben ist, dreht zwar die Uhr der historisch informierten Aufführungspraxis zurück, minderte aber das Hörvergnügen kaum. Virtuos, dabei immer auf das kollegiale Zusammenspiel orientiert, meisterten auch Sabine Bauer am Cembalo und der Trompeter Reinhold Friedrich ihre solistischen Aufgaben.
„Aus Bachs glücklichster Zeit“ stammten die Brandenburgischen Konzerte, betonte Intendant Max Wagner bei seiner Begrüßung. Der frischgebackene junge Chef hatte dabei wohl auch die Zukunftshoffnungen der Musiker im Sinn. Deren Qualitäten hätte man kaum besser ausstellen können als mit diesem Programm. Und ins Mozartjahr taucht das Ensemble noch früh genug ein: am 20. Januar mit dem Geiger Kolja Blacher.
War es eine bewusste Pointe oder den Sachzwängen geschuldet, dass das Stuttgarter Kammerorchester zum Jahreswechsel zwei reine Bach-Konzerte gab? Für diejenigen, die angesichts des Mozart-Geburtstagsrummels schon jetzt einen gewissen Überdruss verspüren, waren die Brandenburgischen Konzerte, die das Ensemble am Dreikönigstag im Mozartsaal musizierte, wie ein frischer Wind.
Dass man dabei das erste der „Concerts avec plusieurs instruments“ wegließ, fällt nicht ins Gewicht, da Johann Sebastian Bach die Werke ohnehin nicht als geschlossenen Zyklus komponierte. Auch als Fünferpackung zeigen die Brandenburgischen Konzerte, wie meisterhaft Bach mit den Möglichkeiten wechselnder Instrumentalkombinationen spielte – und wie viel Spaß es macht, einem guten Ensemble bei deren Ausführung zuzuhören.
Konzertmeister Benjamin Hudson brauchte sich nicht als Chef hervorzutun. Das Ensemble funktioniert in dieser Besetzung auch ohne Dirigenten reibungslos, die hinzugebetenen Solisten fügen sich nahtlos ein. Dass man den vorzüglichen Flötistinnen Gaby Pas-van Riet und Christina Singer auch das 4. Brandenburgische Konzert anvertraute, das bei Blockflöten besser aufgehoben ist, dreht zwar die Uhr der historisch informierten Aufführungspraxis zurück, minderte aber das Hörvergnügen kaum. Virtuos, dabei immer auf das kollegiale Zusammenspiel orientiert, meisterten auch Sabine Bauer am Cembalo und der Trompeter Reinhold Friedrich ihre solistischen Aufgaben.
„Aus Bachs glücklichster Zeit“ stammten die Brandenburgischen Konzerte, betonte Intendant Max Wagner bei seiner Begrüßung. Der frischgebackene junge Chef hatte dabei wohl auch die Zukunftshoffnungen der Musiker im Sinn. Deren Qualitäten hätte man kaum besser ausstellen können als mit diesem Programm. Und ins Mozartjahr taucht das Ensemble noch früh genug ein: am 20. Januar mit dem Geiger Kolja Blacher.
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